SegeL-Stunde

Die Bedeutung des selbstgesteuerten Lernens (SegeL) an unserer Schule

Ständiges Lernen in allen Lebensbereichen ist eine Anforderung an die Menschen in unserer Gesellschaft. Selbstmotivation und Eigeninitiative, Selbstorganisation, Belastbarkeit und Teamfähigkeit, vor allem aber die Bereitschaft, fortwährend und lebenslang Neues zu lernen, weiter zu lernen oder umzulernen, wird in der Ausbildung und im beruflichen Alltag gefordert. Wir wollen eine Schule für alle Kinder sein! Deshalb müssen wir jedem Kind seine ihm gemäße Möglichkeit zum Lernen geben und dieses so organisieren, dass es seine Lernindividualität am besten entwickeln kann.

Das selbstgesteuerte Lernen (SegeL) ist aus diesem Grund an der Profilschule Ascheberg ein eigenständiger Bereich, in dem das eigenverantwortliche und selbständige lernen angeleitet und aufgebaut wird.

Von der Klasse 5 an haben die SegeL-Stunden mit acht Wochenstunden im Stundenplan einen zentralen Stellenwert. In dieser Zeit lernen die Kinder

  • sich selbst Ziele zu setzen
  • den eigenen Lernprozess zu planen
  • zu entscheiden, welche Hilfen sie benötigen
  • geeignete Lernstrategien auszuwählen und dazu unterschiedliche Lernmedien zu nutzen
  • den Erfolg ihrer Bemühungen selbst zu beobachten und zu bewerten

In diesen Stunden werden die Kinder von zwei Pädagogen gemeinsam betreut und begleitet. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer stellen für diese Arbeit Aufgaben und Materialien zur Verfügung, gewährleisten die Verknüpfung mit dem Fachunterricht und sind Lernberater.

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Wie wird individuell gearbeitet?

Jeder Schüler bekommt eine Übersicht in Form eines „Kompetenzrasters“, in der die zu lernenden Kompetenzen der Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Gesellschaftslehre beschrieben sind, die im Laufe der Schulzeit gelernt werden sollen.

Diese Raster enthalten „Ich kann….“-Formulierungen, die dem Schüler genau sagen, was er zu lernen hat. Beispielsweise heißt es im Fach Deutsch auf der niedrigsten Kompetenzstufe im Bereich Leseverstehen: „Wenn ich langsam lese, kann ich den Sinn erfassen“ und auf der höchsten Stufe „Ich kann alle Texte mühelos verstehen, auch wenn sie abstrakt oder inhaltlich und sprachlich komplex sind“.

Mit Hilfe der Checklisten, die zu den Kompetenzrastern gehören, bespricht der Schüler mit dem Lehrer die nächste Kompetenzstufe, die er erarbeiten möchte oder welche Lücken aus älteren Lernbausteinen er schließen will. Die vereinbarten Ziele hält er in seinem Wochenplan fest, nach dem er selbstständig arbeitet. So ergeben sich sehr individuelle Arbeitspläne. Konkret kann das bedeuten, dass eine Fünftklässlerin mit ihrem Englischlehrer vereinbart hat, in dieser Woche vermehrt an englischen Vokabeln zu arbeiten, während ein anderer Schüler eher mehr Zeit für englische Rechtschreibung aufwendet. Der Wochenarbeitsplan wird von den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern regelmäßig kontrolliert und den Eltern zur Einsicht vorgelegt. Zum Schuljahreshalbjahr finden Gespräche (SELG) zwischen den betreuenden Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern mit ihren Eltern über Arbeitsweise und Ergebnisse im SegeL-Unterricht statt.

Die SegeL-Stunden haben an der Profilschule einen zentralen Stellenwert. In diesen Stunden lernt Ihr Kind

  • sich selbst Ziele zu setzen
  • den eigenen Lernprozess zu planen
  • zu entscheiden, welche Hilfen es benötigt
  • geeignete Lernstrategien auszuwählen und dazu unterschiedliche Lernmedien zu nutzen
  • den Lernerfolg zu bewerten

Während der SegeL-Stunden erarbeitet sich Ihr Kind Unterrichtsinhalte, die ihm von seinen Fachlehrern in den Checklisten als Arbeitsaufträge gegeben werden. Dabei werden unterschiedliche Lernzugänge berücksichtigt und die Aufgaben sind in Pflicht-, Wahlpflicht- sowie Forderaufgaben unterteilt. Sie legen zudem fest, was in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit selbstständig erarbeitet werden muss. Ihr Kind trägt die zu erarbeitenden Aufgaben in den Wochenplaner ein, holt das dazu notwendige Material und beginnt mit der selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeit. Wenn es eine Aufgabe erledigt hat, kontrolliert es mit Hilfe von Kontrollbögen oder lässt sie vom Fachlehrer abzeichnen.

Die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch sind mit jeweils 2 Stunden, die Fächer Naturwissenschaft und Gesellschaftslehre mit jeweils 1 Stunde pro Woche beteiligt.

Insgesamt sind acht Schulstunden pro Woche – jeweils 4 Doppelstunden – im Stundenplan verankert.

Die Checklisten beinhalten Aufgaben verschiedener Niveaustufen. Es gibt Basisaufgaben, die von allen bearbeitet werden müssen, um ein Grundniveau zu sichern. Darüber hinaus werden Wahlaufgaben zur Vertiefung des zu lernenden Stoffes angeboten. Die „Rauten Aufgaben“ fordern die Schüler und Schülerinnen dadurch besonders, dass sie das eigenständige Reflektieren und Bewerten des Gelernten einüben und es somit auf andere Zusammenhänge übertragen können. Diese Aufgaben sind als Wahlaufgaben somit auf der höchsten Niveaustufe zu verorten.

Zur Mustercheckliste

Wir sind bestrebt, den Lern- und Arbeitsprozess Ihres Kindes so transparent wie möglich zu gestalten. Der Wochenplaner dient uns und Ihrem Kind als erprobtes Mittel, um Sie über den Lernfortschritt Ihres Kindes zu informieren. In den Wochenplaner trägt Ihr Kind alle zu erledigenden Aufgaben ein, die es in der Woche schaffen will. Nach jeder erfolgreich erarbeiteten Aufgabe hakt es diese im Wochenplaner ab und reflektiert am Ende der Woche seinen Erfolg.

Bitte unterschreiben Sie ihn deshalb als Erziehungsberechtigte regelmäßig am Ende der Woche in der dafür vorgesehenen Zeile und bestätigen damit Ihre Kenntnisnahme.

Sie können sich regelmäßig alle Checklisten, alle Mappen und alle Eintragungen in den Wochenplaner von Ihrem Kind vorlegen lassen.

Zunächst einmal muss sich Ihr Kind intensiv mit der gestellten Aufgabe selbstständig befassen. Bei auftauchenden Problemen befragt es zunächst seinen Lernpartner. Wenn dieser keine Antwort weiß, sucht es Hilfe beim Lehrer.

Ihr Kind erhält regelmäßig eine Beratung durch einen Lehrer in Bezug auf seinen Lernerfolg. Dazu legt es alle Checklisten, alle Ausarbeitungen und den Wochenplaner vor und legt Rechenschaft über die erbrachte Leistung ab. Diese werden anhand von festgelegten Kriterien zusammen mit der Lehrperson reflektiert.

Die Themenbereiche der einzelnen Fächer werden durch Leistungsnachweise abgeschlossen, die jedoch nicht von allen Schülern gleichzeitig geschrieben werden müssen. Ihr Kind erhält mehrere Schreibtermine zur Auswahl und schreibt seinen Leistungsnachweis dann, wenn es sich ausreichend darauf vorbereitet hat. Auf diese Weise möchten wir erreichen, dass sich Ihr Kind sicher ist, genügend Wissen erworben zu haben, um einen erfolgreichen Leistungsnachweis zu schreiben.